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#1 10.10.2015 21:39:57

Fritz Ullmann
Administrator
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Beiträge: 90
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Ein neuer Artikel über uns und die Auseinandersetzung mit den Rechten

Liebe Freundinnen und Freunde,

Carsten Bleicker wohnt in Radevormwald, ist Mitglied der Linkspartei, und am 13. September wurde er Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen uns und 5 Neofaschisten aus der Wülfingstraße 13, einem "Braunen Haus". Seine folgende Darstellung ist... fantasievoll, und sie deckt sich nicht unbedingt mit unserer eigenen Erinnerung an die Ereignisse. Er ließ mich von seinem Artikel über Twitter wissen. In diesem Artikel erklärt er auch, eine Diskussion zu wünschen. Mein Angebot, sich doch bei unserem Treffen am Montag dazu zu setzen und dort ganz direkt zu diskutieren, lehnte er dann aber ab, weil ihm das nicht öffentlich genug war.

screenshot-twitter-com-2015-10-10-19-56-54.png

Ich will diese Sache nicht überbewerten, aber gerade auch die Beteiligen Genossen sollten doch die Gelegenheit haben, den Beitrag zu lesen.
In diesem Sinne, hier findet Ihr den Artikel mit dem vielversprechenden Titel "Der feine Herr Ullmann".


Mit besten Grüßen

Fritz Ullmann
Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald / LINKES FORUM in Radevormwald

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#2 10.10.2015 21:41:30

Kennedy
Mitglied
Ort: Radevormwald
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Beiträge: 1
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Re: Ein neuer Artikel über uns und die Auseinandersetzung mit den Rechten

Das einzige was Herr Bleicker mit diesem Artikel bewirken möchte, ist es Fritz Ullmann schlecht aussehen zu lassen. Das ist ganz offensichtlich zu erkennen, an der Wortwahl. Er äußert sich nicht sachlich zum Geschehen, sondern stellt die Sache so da, als hätte Herr Ullmann jemanden auf die Nazis gehetzt. Ich hab den Eindruck, er möchte damit Propaganda für die Linkspartei machen. Und das ist natürlich besser als „irgendwas anderes“.


Die PARTEI hat immer recht!

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#3 10.10.2015 22:12:14

Trotzki
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Registriert: 26.04.2013
Beiträge: 22

Re: Ein neuer Artikel über uns und die Auseinandersetzung mit den Rechten

Der "vermeintliche" Genosse Bleicker spiegelt mit seiner Reaktion in dieser besagten Nacht eigentlich nur den katastrophalen Zustand der "vermeintlichen" DieLinke wieder.Orientierungslosigkeit,Konzeptlosigkeit,Caritasphilosophie bis zum Abwinken.Antifaschismus scheint ein Begriff aus einer anderen Zeit,für diese Herz-Jesu Fraktion zu sein.Wir haben uns halt nicht alle lieb "Genosse" Bleicker.Ein Eckpfeiler sozialistischer Ideologie war und ist der Antifaschismus,in welcher Form auch Dieser immer wieder auftreten mag.Aber zu solchen Bekenntnissen sind "Bewusstseinslose" wie sie bei "DieLinke" gerade in Oberberg überproportional vertreten sind,nicht willens bzw.nicht fähig.Rotfront

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#4 12.10.2015 14:51:26

Fritz Ullmann
Administrator
Ort: Radevormwald
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Beiträge: 90
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Re: Ein neuer Artikel über uns und die Auseinandersetzung mit den Rechten

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, wie konsequent sich Bleicker für einen offenen Umgang mit Faschisten positioniert.

Aus seinem Verhalten in der Nacht selbst würde ich ihm keinen Vorwurf machen wollen, selbst wenn sein Verhalten absurd erschien und ideologisch falsch ist, denn er war, im Gegensatz zu uns, nicht auf diese Situation eingestellt und hatte diese nicht erwartet. In so einer spontan entstandenen Lage kann sich jeder falsch verhalten, sei das aus falscher Einschätzung dieser Lage oder einfach nur Feigheit - das sind aber alles keine unverzeihlichen Fehler. Das würde man dann zwar aufarbeiten müssen, aber das wäre durchaus solidarisch machbar. Viel schwerer wiegt, dass er seine Aussagen in seinem Artikel wieder um wieder bekräftigt:

Denn Sie (Fritz Ullmann) scheinen nicht einmal in der Lage zu sein, in vernünftiger Art in einen politischen Diskurs mit Ihren direkten Nachbarn zu treten, besonders dann nicht, wenn diese nicht passendes, rechtes Gedankengut vertreten.

Wohlgemerkt, er schreibt hier über bekennende Nazis, mindestens zwei von ihnen ehemalige Mitgleider der mittlerweile verbotenen faschistischen Kamerasdschaft "Freundeskreis Radevormwald". Wenn man aber noch nicht ganz sicher ist, was Bleicker hier mit einem politischen Diskurs vernünftiger Art meint, der findet in der Folge jeden Zweifel ausgeräumt.

Mit Provokation und der Methodik des Angriffs wurde noch nie eine Einigkeit oder ein Kompromiss zwischen zwei Parteien erreicht die als gemeinsame Lebensgrundlage dienen kann, ganz im Gegenteil.

Bleicker strebt also die "Einigkeit" mit den Faschisten an, zumindest aber einen Kompromiss, damit man eine "gemeinsame Lebensgrundlage" hat. Das ist Spucke im Gesicht der Millionen Opfer des historischen Faschismus in Europa! Es ist eine unglaubliche Verleugnung der Opfer des aktuellen faschistischen Terrors der letzten Jahrzehnte, bis hin zur NSU.

Bleicker steht damit dem historischen Schwur von Buchenwald diametral gegenüber:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.

Aber damit nicht genug:

Was wir hingegen benötigen, ist ein Diskurs mit ALLEN Bürgern dieses Landes, wo wir uns in 20 oder 30 Jahren sehen.

Er nimmt dabei die Faschisten nicht nur nicht aus, nein, es geht am Ende dieses Beitrags von ihm um nichts anderes mehr, als seine Vorstellungen, wie man mit Faschisten umgehen sollte, anstatt sie zu bekämpfen. Sein Zukunftsmodell will die Vorstellungen von Nazis integrieren. Er summiert:

Es braucht Visionen und keine Dogmen.

Eine Vision, die SA-artige Schläger mit entwerfen, steht für mich - da bin ich wirklich ganz dogmatisch - nicht zur Diskussion. Solche faschismusoffenen Positionen muss man nicht weniger energisch bekämpfen, als den Faschismus selbst; denn sie legitimieren ihn in der bürgerlichen Gesellschaft, erklären ihn wieder zu einer Meinung wie alle anderen. Ich bleibe dabei: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!"

Das Bleicker politisch naiv bis zur Infantilität ist, zeigt seine Vorstellung, was nun zu tun ist:

Ich für meinen Teil, werde morgen zu dem Haus gehen, vor dem Sie gestern pöbelten und den Bewohnern ein Buch von Michael Lüders überreichen mit dem Ziel, z.B. etwas Empathie für Flüchtlinge zu wecken.

An Absurdität ist so etwas kaum noch zu überbieten.

Auch wenn es immer mehr Mitglieder bei der Linkspartei zu geben scheint, die so geschichtsvergessen, dumm und gefährlich denken und argumentieren, und auch wenn das unabhängig von den Vorfällen des vergangenen Jahres unsere damals gemachten Erfahrungen mit der Linkspartei in Oberberg zu bestätigen scheint - es wäre falsch, dies der ganzen Partei zu unterstellen.

Es wäre im Gegenteil eventuell auch angezeigt, hier mal andere Linkspartei-Strukturen um Stellungnahme zu bitten. Eine Selbstreinigung der Linkspartei von solchen Individuen könnte man nur begrüßen und muss sie nach Kräften unterstützen.


Mit besten Grüßen

Fritz Ullmann
Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald / LINKES FORUM in Radevormwald

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